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Ständig müde? Das zurückliegende Jahr war aufgrund von Corona und Co. für viele anstrengend, keine Frage. Was aber, wenn die eigenen Akkus kaum noch aufladen und man mit starker Müdigkeit zu kämpfen hat?
Der Wecker klingelt, aber ausgeschlafen fühlt man sich nicht. Man kommt morgens nur schwer aus dem Bett und kann auch tagsüber die Augen kaum offen halten: Mal müde und unausgeschlafen zu sein, kennt jeder. Vor allem in stressigen Phasen lässt sich das oft nicht vermeiden. Der Körper zeigt mit der Müdigkeit an, dass die Energiereserven aufgebraucht sind. Im Schlaf sammeln wir dann Kraft und der Organismus regeneriert.
Doch wer ständig müde ist, wird unkonzentriert, fahrig und reizbar. Man ist weniger leistungsfähig und der Alltag fühlt sich anstrengender an als sonst. Damit Sie mit frischer Energie ins neue Jahr starten können, hilft es oft schon, etwas mehr auf sich zu achten. Gerade jetzt ist das doch ein schönes Geschenk an sich selbst, oder?
Ursachen von Müdigkeit
Für Müdigkeit gibt es viele Gründe – psychische und körperliche. Einige können wir ändern, andere liegen nicht in unserer Hand. Das kann Müdigkeit auslösen:
- anhaltender Stress
- Schlafstörungen oder Schlafmangel
- psychische Belastungen wie Beziehungsprobleme, Jobfrust, Krankheit etc.
- niedriger Blutdruck
- Vitamin- und Mineralstoffmangel, vor allem Eisenmangel (Anämie) und eine Unterversorgung mit Vitamin B12
- zu wenig Licht
- Hormonumstellung, etwa in den Wechseljahren oder während einer Schwangerschaft
- Krankheiten wie Depressionen, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Multiple Sklerose oder die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion (Long-COVID)
- Medikamente wie Antidepressiva, starke Schmerzmittel, Antihistaminika oder Arzneistoffe gegen Migräne, hohen Blutdruck sowie die Folgen einer Chemotherapie
Vom Arzt durchchecken lassen
Wenn ständige Müdigkeit Sie plagt, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin darüber. Den Ursachen auf die Spur zu kommen ist wichtig, um die Müdigkeit angemessen therapieren zu können. Denn in einigen Fällen ist Müdigkeit eine Begleiterscheinung verschiedener ernst zu nehmender Erkrankungen. Fachleute sprechen dann von einer sekundären Müdigkeit.
Was gegen Müdigkeit hilft: 6 Tipps
Da Müdigkeit viele Ursachen haben kann, können Sie an verschiedenen Stellen ansetzen, um sie zu bekämpfen:
- Geregelter Schlafrhythmus: Regelmäßige Schlafenszeiten beugen Schlafproblemen vor. Fachleute empfehlen etwa sieben Stunden Schlaf pro Nacht, um fit zu sein, auch der Ort und die Zeit sollten in etwa immer gleich sein.Bei dauerhaften Schlafproblemen ist ein Arztbesuch angezeigt.
- Bewegung: Im Freien tanken wir Luft und Licht und bringen den Kreislauf auf Trab. Auch Menschen mit niedrigem Blutdruck profitieren davon.
- Kreislauf ankurbeln: Um Müdigkeit zu vertreiben, sind neben Bewegung auch Wechselduschen und Kneipp’sche Anwendungen wie Wassertreten hilfreich.
- Vitaminreiche Ernährung: Sie hilft dabei, den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Allerdings braucht der Körper in stressigen Zeiten vermehrt Nährstoffe, um sein Pensum zu bewältigen. In Ihrer Apotheke gibt es daher spezielle Vitamin- und Mineralstoffkombinationen, um die Energiereserven wieder aufzufüllen. Vor allem Vitamin B12 ist wichtig für den Stoffwechsel, zur Blutbildung und für starke Nerven.
- Medikamente prüfen: Sollte die Müdigkeit durch Medikamente ausgelöst werden, können Sie den Hausarzt oder die Hausärztin nach besser verträglichen Alternativen fragen.
- Lichttherapie: Zwei Wochen lang morgens und abends jeweils eine Stunde künstliches Tageslicht tanken: Das hilft dem Körper dabei, seinen Biorhythmus zu regulieren.
Pflanzliche Wirkstoffe bei Müdigkeit
Sie haben Ihren Lebensstil angepasst und fühlen sich trotzdem häufig müde? Pflanzliche Wirkstoffe aus der Apotheke können helfen.
Chronische Müdigkeit
Phasenweise müde zu sein, ist nicht ungewöhnlich. Doch manche Menschen sind über lange Zeit sehr müde und erholen sich selbst dann nicht, wenn sie regelmäßig schlafen und ausreichend Ruhephasen haben. Die bleierne Müdigkeit tritt scheinbar ohne Grund auf und ist dadurch extrem belastend. Mitunter ist sie so ausgeprägt, dass der Alltag kaum zu bewältigen ist: Job, Partnerschaft und Psyche leiden. Chronische Müdigkeit kann auch eine reale Gefahr darstellen – beispielsweise, wenn man deshalb einen Unfall verursacht.
Fachleute sprechen in solchen Fällen von einem Chronischen Fatique-Syndrom, kurz CFS, oder einem chronischen Erschöpfungs- beziehungsweise Müdigkeitssyndrom. Schätzungen zufolge leiden etwa 250.000 Menschen in Deutschland darunter. Für die Betroffenen ist das eine starke Belastung. Das sind einige Kennzeichen der Erkrankung:
- Ständige Müdigkeit seit sechs Monaten oder länger.
- Erholung führt nicht zur Besserung.
- Selbst alltägliche Dinge sind für Betroffene extrem anstrengend.
- Tritt häufig nach einer viralen Infektion auf, wie etwa COVID-19 oder Pfeifferschem Drüsenfieber, ebenso nach Behandlungen wie Chemotherapie.
- Neben Abgeschlagenheit gehören auch Sprach-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen zum Krankheitsbild, auch Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen können auftreten.
Diagnose ist entscheidend
Die neurologische Erkrankung CFS ist also weit mehr als Müdigkeit. Hilfe finden Betroffene unter anderem bei der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS. Die abschließende Diagnose muss ein Arzt stellen.
Eisenmangel selbst testen
Häufig liegt ein Eisenmangel vor, wenn Sie sich ständig müde fühlen. Blässe, Schwäche und Konzentrationsschwierigkeiten deuten darauf hin. Ein Selbsttest aus der Apotheke kann Klarheit bringen. Bestätigt sich der Verdacht, sollten Sie den Eisenmangel noch einmal genauer untersuchen lassen und mit Ihrem Arzt die Therapie besprechen. Eisenpräparate zur Behandlung erhalten Sie in Form von Dragees, Tropfen oder Kapseln bei uns in Ihrer Apotheke.
Georgios Liabotis,